Die Geschichte Gosbachs bis Anfang des 20. Jahrhunderts

 

Die erste urkundliche Nennung Gosbachs findet man in einer handschriftlichen Urkunde des Benediktinerklosters Anhausen. Dieses Pergament aus dem Jahre 1143 führt unter anderem die Besitztümer der Klosterstiftung auf, darunter auch 55 Orte. An 34. Stelle: Gosbach, damals genauso geschrieben wie heute.

Über die Entstehung des Namens gibt es unterschiedliche Theorien. So könnte das Wort "Guß" bzw. "gießen" vom Drackensteiner Wasserfall herrühren, über den die Gos stürzt. Ebenso könnte natürlich, wie in vielen anderen Orten, ein Personenname als Namensgeber in Frage kommen.
Über 500 Jahre war Gosbach im Besitztum der Grafen von Helfenstein, welche während ihrer Glanzzeit am Kaiserhof hoch geachtet waren, später aber immer mehr in Geldnot kamen. Im Jahre 1642 kaufte Kurfürst Maximilian von Bayern Teile der Herrschaft Wiesensteig und somit auch Gosbach. Damit stand der Ort unter kurbayrischer Verwaltung, bis man 1806 dem Königreich Württemberg zugeschlagen wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Gosbach 648 Einwohner. Obwohl hauptsächlich noch von der Landwirtschaft geprägt, hatte man bald die erste Industrieansiedlung vorzuweisen: 1908 wurde an die seit 1903 bestehende Bahnlinie Geislingen-Wiesensteig die "Spinnerei und Zwirnerei Becker" gebaut.